MERO-Übung - Rötz

13.05.2017
MERO-Übung - Rötz

MERO-Übung - Rötz

Rund 15 Kilometer der insgesamt 344 Kilometer langen Mitteleuropäischen Erdölleitung, die von Ingolstadt über Waidhaus nach Nelahozeves bei Prag in Tschechien führt, verlaufen im Gemeindebereich Rötz – rund 56 durch den Landkreis Cham. Mit einem Druck von rund 40 bar werden pro Jahr durch diese Leitung fünf Millionen Tonnen Rohöl von Bayern nach Tschechien gepumpt. Etwa alle acht Kilometer ist eine Schieberstation eingebaut, die einen Leckschaden sofort melden würde, aber auch eine Unterbrechung ermöglicht. Trotzdem könnte es passieren, dass an der 1995 gebauten MERO ein Schaden auftritt. Aus diesem Grund ist pro Landkreis alle drei Jahre eine größere Übung laut Alarmplan vorgeschrieben. Eine solche fand am Samstag mit den Kräften statt, die auch bei einem Ernstfall eingebunden wären. Angenommen wurde diesmal ein Leck zwischen den Schieberstationen bei Kleinenzenried und Grassersdorf, also bei Rötz. 16 Feuerwehren aus dem Landkreis sind laut Alarmplan in diesem etwa sieben Kilometer langen Abschnitt vorgesehen, um das Leck zu suchen, Ölsperren einzubauen, aber auch das ausgelaufene Rohöl aufzunehmen und den Brandschutz sicherzustellen. 15 von ihnen aus dem gesamten Landkreis rückten nach Alarmierung über Sirene und Piepser mit rund 150 Einsatzkräften am Samstagmorgen nach Rötz aus. Verzichtet wurde auf den Einsatz der Feuerwehren Bodenwöhr, Oberviechtach und Schönsee aus dem Landkreis Schwandorf, in deren Gerätehäusern ebenfalls Spezialgerät für den Ernstfall gelagert wäre. Unterschiedlich waren die Aufgaben der Wehren im Einsatzgebiet. Diese reichten von der Lecksuche, der Gefahrenabschätzung, dem Einbau unterschiedlichster Ölsperren bis zum Aufnehmen des ausgetretenen Rohöls und des dessen Entsorgung. So wurden im Bereich Gmünd im Heinzel- und Rötzbach einfache Balkensperren durch die Feuerwehren Berndorf-Gmünd und Premeischl eingebaut. Unterstützt von den Feuerwehren Schönthal und Hillstett brachten die Aktiven der Rötzer Wehr am Irlweiher und in Hillstett kurz vor Einmündung der Schwarzach in den Vorsperrensee Ölsperren ein. Von der Schieberstation Grassersdorf aus begann die FFW Hetzmannsdorf mit der Lecksuche. Von der Station Kleinenzenried aus übernahm diesen Part die FFW Pillmersried. Zeitgleich wurde in Rötz im Gerätehaus von der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung aus Katzbach eine örtliche Einsatzleitung eingerichtet, von der aus KBI Norbert Auerbeck mit seinem Team, unterstützt von Mitarbeitern der Mero, den Einsatz koordinierte.

Quelle: Bayerwald Echo